Aussichtsberg Diavolezza
Die schöne Teufelin
Aussichtsberg Diavolezza
Die schöne Teufelin
Aussichtsberg Diavolezza
Die schöne Teufelin

Aussichtsberg Diavolezza im Engadin

Die Diavolezza ist bekannt für seine exklusiven Aussichten aufs ewige Eis und die höchsten Gipfel der Ostalpen – Piz Bernina (4’049 m ü. M.) inklusive. Hochgebirgs-Tourengänger schätzen die Bergstation Diavolezza als Ausgangspunkt für grössere Touren im Berninagebiet, für eine geführte Wanderung über den Pers- und Morteratsch-Gletscher oder für die zwei Klettersteige am Piz Trovat. Wintersportler hingegen erfreuen sich hier an Mondscheinfahrten oder der längsten Gletscherabfahrt der Schweiz. Aber auch Wellness-Liebhaber kommen dank einem alpinen Sprudelbad mit Panorama-Ausblick im 41° warmen Wasser auf ihre Kosten. Dabei können Gäste Badetücher, Bademäntel und Bodehosen direkt vor Ort mieten. Und wer schon mal bei verhangenem Wetter an einem stillen Sonntagmorgen über den Morteratschgletscher gewandert ist, der weiss: da ist noch was. Nichts Fassbares, nur ein Gefühl. Etwas Flüchtiges. Der Berg scheint seine Geheimnisse noch nicht preisgegeben zu haben. Und diese mystische Aura, die die Diavolezza heute noch umgibt, könnte seinen Ursprung in einer Sage haben. 

Diavolezza – eine
teuflische
Versuchung.

Die Sage der schönen Teufelin

Nach einer von Generation zu Generation mündlich überlieferten Erzählung, wohnte vor vielen Jahren beim „Munt Pers“ (zu Deutsch: verlorener Berg) ein weibliches Wesen von unmenschlicher Schönheit. Dort, wo - eingefasst von Felsentürmen und grossen Geröllhalden - ein tiefblauer See die Sonne widerspiegelte. Hier pflegte das herrliche Weib, so wie es Gott - oder wer auch immer - geschaffen hatte, ein erfrischendes Bad zu nehmen. Und hier wollte es das Schicksal, dass es einige wenige Male von jungen Jägern flüchtig erblickt wurde. Kurze, fliehenden Momente reichten aus, um die Jäger ganz vernarrt und unvorsichtig werden zu lassen. Einige folgten der verlockenden Schönheit, die stets von einer Gämsherde bewacht war, über die Felsen bis hinüber zu ihrem Felsenschloss. Was dann dort geschah, weiss niemand. 

Denn ein Jäger nach dem anderen verschwand und verlor sich am Munt Pers. Keiner kam zurück. Auch „Aratsch“ nicht, ein stattlicher Jüngling aus dem Dorf. Überall wurde vergeblich nach ihm gesucht und schliesslich musste man annehmen, er sei in die Gletscherbrüche am Pers gefallen oder irgendwo abgestürzt. Dann geschah Erstaunliches: Wer sich damals bei Einbruch der Nacht in der Region des Bernina-Massivs aufhielt, hörte - vom Winde getragen - eine Klagestimme folgende drei Worte ausrufen: „mort ais Aratsch, mort ais Aratsch…“, was so viel heisst wie „Aratsch ist tot“ und der Ursprung des Namens Morteratsch ist. War es die hübsche Teufelin „Diavolezza“, die wegen ihrer unfassbaren Schönheit mehrere Jünglinge in den Tod gerissen hatte?  Beklagte sie den Tod Aratschs? Der Sage nach ja. So überliefert sie weiter, dass Diavolezza keine Ruhe fand - bis der Gletscher vorrückte und die ganze Alp bis hinunter ins Tal mit Eis und Geröll zugedeckt war. Danach wurde sie nie mehr gehört oder gesehen. Was nicht unbedingt heisst, dass sie nicht mehr hier ist...